Money Report Juli 2025

Money Report Juli 2025

Ein Tag, wie jeder andere. Zumindest dachte ich das. Nach einem depressiven Wochenende saß ich auf meinem Bürostuhl und verfolgte die Eröffnung des US-Marktes. Dann geschah es. Ich machte meine „Arbeit“ und spürte keinerlei Emotionen. Das war das erste Mal seit Beginn meiner Aufzeichnungen, dass ich das erleben durfte. Mit einer Ruhe, die mir in der Nachsicht Ehrfurcht bereitet, eröffnete und schloss ich Positionen. Mal im Gewinn, mal im Verlust. Eine Woche später ein anderes neues Erlebnis. Ich schaute bei meinen Tätigkeiten gar nicht auf meine Anzeige für den Tagesgewinn bzw. Tagesverlust. Ich machte einfach stur mein „Ding“. In den Wochen danach passierte das dann immer wieder. Der Money Report Juli 2025 zeigt, ich habe den Schlüssel zum Erfolg zumindest mehrfach in der Hand halten dürfen und trotzdem fehlen plötzlich mehr als 45.000€ in meinem Depot.

Performance

Durch das zuvor geschilderte Erlebnis und einer weiteren neuen Situation dient diese Abteilung jetzt erst recht lediglich der Dokumentation:

Positionen

Aufgrund einer neuen Ausgangslage habe ich etliche Positionen geschlossen:

Trading

Ich war zur Mitte des vergangenen Monats ziemlich ausgebrannt und habe von da an hauptsächlich umgeschichtet und das Risiko herausgenommen. Ich will es in der nächsten Zeit etwas ruhiger angehen lassen. Dividendentitel, welche mir Netto weniger als 9% einbringen und kein Aufwärtspotenzial bieten oder als „Parkplatz“ dienen, wurden teilweise oder vollständig verkauft. Meine Trades dokumentiere ich derzeit nicht. Das weiter unten aufgeführte Ereignis hat einiges an Verlusten eingebracht. Das Ergebnis wie immer im Detail:

  • Höchster Tagesgewinn: +583,10€
  • Niedrigster Tagesgewinn: +21,30€
  • Höchster Tagesverlust: -1.311,40€
  • Niedrigster Tagesverlust: -6,00€
  • Gesamter Gewinn auf Monatsbasis: 3.024,91€
  • Gesamter Verlust auf Monatsbasis: -2.198,80€
  • Realisierter Nettoverlust auf Monatsbasis: -0,00€
  • Realisierter Nettogewinn auf Monatsbasis: +826,11€
  • Realisierter Nettoverlust auf Jahresbasis: -13.929,15€

Dividenden

Das Jahresziel wurde von mir annulliert, deshalb wird hier in Zukunft weniger passieren. Der Juli 2025 brachte+961,87€ ein:

Entnahmen

Starterdepot

Ich habe das Depot etwas aufgestockt, von jetzt an wird es sich jeden Monat selbst füttern. Eine weitere manuelle Erhöhung wird es wegen vergleichsweise schlechter Rendite [zu Paraguay] nicht geben:

Dividenden:

Performance:

Weg vom Fenster

Zwei Werte, in denen ich leider nur gering investiert war, sind in diesem Jahr Übernahmekandidaten geworden. Kellog [KLG] & Kellanova [K]. Ein Trend, der mir nicht gefällt, aber es gibt zumindest aktuell noch genügend Alternativen.

Zitat des Monats

„Selbstbeherrschung, klares Denken und Gelassenheit sind die Schlüssel, um das Handelsspiel zu meistern.“

Bewusstseinserweiterung

Hier geht es jetzt nicht um Substanzen, welche die Natur hervorbringt oder übereifrige „Köche“ mit chemischer Grundlagenkenntnis zusammenbrauen, sondern um den derzeit bei mir sich erweiternden Blickwinkel im Bereich der Finanzwelt. FreiOhneLimit wird deshalb in nächster Zeit internationaler investieren. Selbstredend nicht mit empfehlendem Charakter, sondern nur zu Unterhaltungszwecken und als Trainingseinheit für die Toleranzabteilung im Gehirn.

The Key

Immer wieder hab ich gelesen, dass man sich auf seinen Prozess fokussieren soll, nicht auf das ausgedachte monetäre Ergebnis. Nur hatte ich nie verstanden, warum. Nun ist es mir klar. Die Erwartungshaltung, welche ich mir jetzt bei jedem Handelstag mehrfach klarmache, hat einen sehr starken Einfluss auf meine Handelsentscheidungen. Wenn ich auf meinen Prozess achte und meine Erwartungshaltung darauf abzielt, saubere Entscheidungen zu treffen, wird mein Gehirn nicht von monetären Ereignissen befangen [„Ich muss Geld verdienen, ich will reich werden“]. Mein Eigenlob und meine Selbstkritik fokussieren sich jetzt auf die Ausführung meiner Handelsentscheidungen. Genauer gesagt, die sorgfältige Ausführung meiner Strategie [Trendfolge, Gelegenheiten und sonst Stillhalten], welche zuvor immer das Verhältnis von Chancen & Risiko beachtet.

The Small Short

Ganz oft sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht. Meine KO Short-Position hätte ich ja schon vor einer Weile aufstocken können. Damit verbessert sich ja der Einstandskurs. D.h. wenn der Kurs weiter fallen sollte, dann komme ich etwas früher in die Gewinnzone. Geht der Plan nicht auf, werden die Zinskosten durch Short-Puts gedeckt:

Zinsen

Neulich wachte ich wieder gegen 04:11 Uhr auf und mein Hirn fragte sich, was passiert eigentlich mit T-Bills oder Bonds, wenn während der Haltedauer die Zinsen gesenkt werden. Master Grok hatte sogleich die Antwort [Wertsteigerung der Anleihe]. Und siehe da, in der Geschichte gab es schon jemanden mit einer solchen Spekulation, welche positiv für ihn verlief. Der gute Mann trägt den Namen Bill Gross [Bond King – PIMCO]. Dieser Fond wurde spannenderweise dann irgendwann von der Allianz gekauft. Die Menschen dort machen neben dem Geschäft mit der Angst also auch kluge Investitionsentscheidungen.
Für mich ein risikoarmes Investment, denn wenn die Marktzinsen von der FED nicht gesenkt werden, bekomme ich immerhin noch die regulären Zinsen.
Für Menschen, die felsenfest davon überzeugt sind, dass das Finanzsystem bald zusammenbricht, ist das natürlich kein gutes Investment.

Anleihen

Irgendwie habe ich seit dem letzten Tief wieder den Kopf frei und dank der Zusammenarbeit mit Grok [KI] konnte ich mein Wissen über Anleihen deutlich verbessern. Derzeit suche ich nach einer Möglichkeit, Geld günstiger zu leihen, also zu einem geringeren Zinssatz, als mir eine Anleihe einbringen würde. Damit habe ich jetzt auch verstanden, was ein Carry-Trade ist. Grundsätzlich recht einfach umzusetzen, wären da nicht das Ausfallrisiko und das Währungsrisiko. Deshalb verlagere ich dieses Thema in die Zeitebene, in denen die Zinsen für USD oder EUR niedriger sind, sofern das noch zu meinen Lebzeiten eintreten sollte. Wäre mein Depot groß genug, wäre die Kombination von geliehenen USD in PYG Anleihen meine erste Wahl.

Grok

Auch wenn die KI immer wieder ziemlich beschränkt daherkommt und die Antworten häufig inkorrekt sind, ist Grok ein steter Begleiter geworden. In sekundenschnelle bekomme ich meine Informationen. Ein Segen für alle wissensdurstige.

Unternehmer

Ein weiterer Punkt, der sich verinnerlicht hat. Ich denke und handle wie ein Unternehmer. Ich habe Ausgaben [Verluste] und Einnahmen [Gewinne]. Am Monatsende möchte ich ein positives Ergebnis erzielen. Habe ich ein schlechtes Jahr, strenge ich mich an, im Folgejahr besser zu werden.
Ich vergleiche das gerne auch mit einem Angestellten. Auch dieser muss Geld aufwenden, um zur Arbeit zu kommen. Treibstoff, Verschleissartikel, Reisekosten, Anschaffungskosten etc. Am Monatsende gibt es also auch dort Ausgaben und Einnahmen. Nur unser Steinzeitgehirn sieht das irgendwie anders. Zum Glück gibt es Zahlen und wir können rechnen.

Memories

Vor etwa 7 Jahren durfte ich bei dieser Veranstaltung in der ersten Reihe sitzen. Ein Paradebeispiel dafür, warum ich Prognosen jeglicher Art für Zeitverschwendung halte. Zitat: „Bitcoin zu kaufen und dann zu sagen, das ist jetzt in 10 Jahren 100.000$ wert, das ist absoluter Schwachsinn“.
Natürlich liegt kurzfristige Planung und die damit einhergehende trügerische Sicherheit in unserer Natur, an der Börse unterdrücke ich den Impuls jedoch konsequent.

Pech des Monats

Es kommt häufiger vor, dass ich Dinge anders interpretiere, als sie gemeint sind. Im vergangenen Monat führte das bei Captrader dazu, dass ich aufgrund zuvor vorgenommener fehlerhafter Angaben zur Quelle des Vermögens [Immobilie entfernt, obwohl das Vermögen zu 100% aus einer Immobilie stammt] Dokumente [Nachweis über gezahlte Steuern auf Zinseinkünfte und Handelsgewinne] einreichen sollte, die ich in meiner Lebenssituation unmöglich bereitstellen kann, weil sie schlichtweg nicht existieren und für die Vermögensquelle auch keinerlei Relevanz haben. Ich sah mich aufgrund ähnlicher Erlebnisse in der Vergangenheit gezwungen, Gelder kurzfristig abzuziehen. Infolgedessen entnahm ich eine große Summe, welche mir noch fehlte, um meine Lebenskosten in Paraguay vollständig decken zu können, selbst wenn mein öffentliches Depot auf NULL fallen sollte oder Entnahmen unberechtigt blockiert würden.
Der Sachverhalt klärte sich trotz mehrfachem Kontakt mit dem Captrader-Support leider erst sehr spät auf. Bei Telefonaten wurde oft auf Zeit gespielt oder die Verantwortung an IBKR gegeben. Jeden Tag erhielt ich die Aufforderung, diese Dokumente hochzuladen.
Irgendwann entwickelte ich die Theorie, dass es sich um einen Bug in deren System handelt, der innerhalb der Mitarbeiterschaft eher unbekannt ist. Anders kann ich mir die mir sinnlos erscheinende Antwort vom Professional Support nicht erklären:

Nach 11 Tagen ohne Fortschritt hatte ich anstatt der verlangten und nicht existierenden Steuerunterlagen den Kaufvertrag mit dem Vermerk „SOW=100% Immobilie!“ hochgeladen. Etwa eine Woche später erhielt ich dann vom Support die Entwarnung. Der bereits vorliegende Kaufvertrag wurde quasi erneut akzeptiert. Daraufhin wurden 10.000€ von mir zurück in das Depot gesendet.

Zugegeben, ich verliere mehr und mehr das Interesse an diesem Broker. Erst die schamlose Unterstellung, ich würde dauerhaft eine IP-Adresse aus Deutschland verwenden, obwohl mein Wohnsitz in Paraguay ist und ich sollte das doch bitte aufklären und jetzt dieser Umstand. Unter anderem werde ich deshalb den Großteil der entnommenen 45.000€ nicht mehr in das Depot zurückleiten, sondern einen Sicherheitspuffer in Höhe von 10.000€ auf dem Konto lassen und den Rest vollständig in Paraguay investieren, da sich hier neue Investitionsmöglichkeiten [9,9% Rendite] ergeben haben, über die ich hier berichtet habe. Damit nutze ich auch den aktuell recht guten Wechselkurs, welcher mir im Vergleich zum Vorjahr derzeit ca. 10% mehr Kaufkraft verleiht. Weiterhin möchte ich den Schwierigkeitsgrad weiter steigern und traue mir zu, mit ungefähr 100.000€ gute Handelsergebnisse zu erzielen und mit dem Erlös meine monatlichen Kosten zu decken.

Nicht in der Mitte

Sicherlich kann man erkennen, dass ich bei solchen Ereignissen so gar nicht in meiner Mitte bin. Jedoch helfen mir solche Lebensabschnitte immer mal wieder dabei, längst ausgedachte Vorhaben endlich umzusetzen. Vermutlich werde ich mich eines Tages also auch für diese Erfahrung bedanken.
Das Ereignis trägt bereits Früchte, da es dazu führte, dass ich die Finanzwelt und deren spielerischen Elemente in Paraguay recht gut kennenlernen durfte. Selbstredend zu meinem monetären Vorteil!

Strategiewechsel

Ja, schon wieder eine neue Strategie. Solange das öffentliche Depot Bestand hat, plane ich jetzt dauerhaft eine Entnahme in Höhe von 888€ pro Monat. Sollten Dividenden und Handelsergebnisse höher liegen, wird das Depot nicht automatisch weiter wachsen, sondern bevorzugt Sonderentnahmen erleben dürfen. Ich werde mir jedoch keinen Druck mehr auferlegen, sondern stur auf meine Strategie achten und damit einhergehend auf die passende Marktphase oder Gelegenheit warten. Damit haben sich alle zuvor auferlegten Ziele in Luft aufgelöst.

Uh Oh

Schon wieder soviel Text. Entschuldige bitte, dass ich so viel wertvolle Lebenszeit in Anspruch genommen habe. Ich bin dann mal weg und schließe den Money Report Juli 2025 mit freudiger Erwartung auf den nächsten Handelsmonat, auch wenn ich vermutlich eher in der Sonne liegen werde, da mein Gehirn wirklich fertig ist. In der Zwischenzeit amüsiere ich mich über den aktuellen Trend, bei der Love Cam das Gesicht erschrocken zu verstecken und teile meine unbekannte Restlaufzeit mit meinen Liebsten.

4 Gedanken zu „Money Report Juli 2025“

  1. Servus, freue mich jeden Monat erneut auf deine Berichte.

    Hattest du schon mal konkreter erwähnt, was bzw wie du da tradest? Ich kann mich dunkel erinnern, dass du mal mittelfristig Aktien gehandelt hast aber ich hab den Eindruck dass du eher daytrading machst oder?

    Viele Grüße aus Deutschland
    Heiko

    1. Hallo Heiko,

      herzlichen Dank für deinen Kommentar. Seit April habe ich tatsächlich eher Daytrading durchgeführt. Aktuell ziehe ich mich jedoch wieder aus dem kurzfristigen Handel zurück. Ich schaue zwar jeden Tag in den Markt, versuche aber nur noch bei passenden Gelegenheiten zuzugreifen. Passende Gelegenheiten sind bei mir solide Werte, die Rücksetzer erlitten haben oder starke und marktbedingte Bewegungen. Die Haltedauer ist jetzt abhängig vom Trend und meiner Marginauslastung. Langfristig versuche ich, auf eine mehrmonatige Haltedauer zu kommen, da dies besser zu meiner Lebensgestaltung passen wird.
      Seit Beginn meiner Aufzeichnungen hat sich mein Tradingverhalten immer wieder geändert. Zwar habe ich das in meinem Blog stets dokumentiert, aber es gibt aktuell keinen Beitrag, der das aktuelle Vorgehen exakt dokumentiert. In jedem Falle sind die Trendfolge, das Chancen-Risikoverhältnis und die Positionsgröße meine Entscheidungsgrundlagen. Es mangelt mir aktuell lediglich noch an der Geduld, stets konsequent auf diese Momente zu warten.

  2. Wenn du Geld zum Marktzins leihen möchtest, kannst du dich mit einer „short Box“ beschäftigen. In EUR kannst du dir so Geld für einen Zins von circa 2% leihen, in USD sind es eher 5%. Das ist meines Wissens die Methode mit dem günstigsten Kredit.

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