Es gibt da diesen Witz: Zwei Gefängnisinsassen wollen ausbrechen. Um das zu schaffen, müssen die beiden über 100 Mauern klettern. Nachdem 24 Mauern überwunden wurden, fragt der eine den anderen: „Kannst du noch?“ Der andere antwortet: Ja, kein Problem. Nach weiteren 37 Mauern taucht die Frage erneut auf. Wieder antwortet der andere mit „Ja.“ Nachdem 83 Mauern überwunden wurden, fragt der eine nochmal höflicherweise nach, ob der andere noch weitermachen kann. Dieses Mal entgegnet der andere jedoch: „Nein, lass uns zurückgehen!“
Damit schlage ich die Brücke zu meinem realisierten Verlust in Höhe von 23.672,69€. Leider stand ich nach langer Zeit wieder einmal vor dem Problem, dass ich meine Margin zu weit überdehnt hatte und mich von Positionen im hohen Verlust trennen musste. Die Kurzfassung: Verkettung unglücklicher Umstände. Die Langfassung folgt weiter unten. Aufgeben? Unlogisch!
Performance
Kaum, dass ich nicht mehr aktiv trade und stattdessen Freizeitgestaltung bevorzuge, crasht der Markt und spült meine Gewinne vom letzten Jahr innerhalb von drei Tagen einfach weg. So bitter sah es bei mir noch nie aus:

Positionen
Weniger Optionen, mehr Dividendentitel:


Trading
Und hier nun die Langfassung für die oben angeführte Bauchlandung. Bereits zu Beginn des Jahres waren die Entnahmen zu hoch, das habe ich bedauerlicherweise bewusst ignoriert. Dazu kamen ein paar unkluge ShortPut Positionen, die in einem gesättigten Markt untergebracht wurden. Diese wurden mir dann nach und nach eingebucht. Wie so oft im Leben hatte ich mich zudem zum falschen Zeitpunkt für einen Strategiewechsel entschieden. Im Grunde genommen gar nicht schlimm, jedoch hätte ich die Auslastung der Margin noch etwas weiter zurückfahren müssen. Dann kam die Woche der recht hohen Volatilität, die es mir mangels Cash unmöglich machte, die sehr teuren PUTs zu kaufen. Was wiederum meine zuvor festgelegte Strategie für Abwärtsbewegungen vernichtete. Am Ende war ich technisch K.O.
Nun denn, da hilft kein Jammern und kein Klagen und erst recht keine Vermeidungsstrategie. Hier sind die vernichtenden Zahlen, an denen das Ego ein wenig leiden darf:
- Höchster Tagesgewinn: 596,00€
- Niedrigster Tagesgewinn: 1,00€
- Höchster Tagesverlust: -14.882,11€
- Niedrigster Tagesverlust: -2,50€
- Gesamter Gewinn auf Monatsbasis: 1.763,00€
- Gesamter Verlust auf Monatsbasis: -25.435,69€
- Realisierter Nettoverlust auf Monatsbasis: -23.672,69€
- Realisierter Nettoverlust auf Jahresbasis: -17.115,69€
Momentaufnahme
Im Grunde genommen gibt es aus diesem Ereignis nichts Neues zu lernen. Grundsätzlich bin ich auf dem richtigen Weg. Das sagt mir zumindest das Zweitdepot, in dem nur die erfolgreich durchgeführten Strategien ihren Platz haben. Es steht im öffentlichen Depot wie so oft lediglich noch die dauerhaft erfolgreiche Umsetzung an. Ich bin eben ein waschechter Grenzgänger, Fehltritte bleiben also ein treuer Begleiter. Der Counter für das Tradingergebnis bleibt für 2025 somit vorerst bei 0.
Einige meiner Dividendenwerte sind seit Jahren im Abwärtstrend. Sollte dieser fortgeführt werden, muss ich mich leider von diesen Werten trennen. Natürlich im Verlust, aber wenn der Buchwert dauerhaft schneller sinkt, als die Dividenden es ausgleichen können, geht die Rechnung eben nicht auf.
Erfolg
Ich verwerte den vorgenannten Kapitalverlust dennoch als vollen Erfolg. Nachfolgend liste ich die Gründe dafür auf:
- Ich blieb in dieser Phase standhaft, ruhig und gelassen
- Ich kenne für das Risikoprofil bei diesem Depot jetzt die maximale Auslastungsgrenze für die Margin (55-60%)
- Ich verdiene trotz oder gerade deswegen weiterhin Geld an der Börse
- Ich wurde wieder für eine Weile geerdet
- Ich erhielt die Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein
- Mein Bauchgefühl über das Marktgeschehen funktioniert bereits sehr gut (Das war immer das Ziel)
Dark Side
Damit hier nicht der Eindruck entsteht, ich hätte ein Neuralink Implantat, welches negative Emotionen deaktiviert. Es gibt natürlich auch das weinende Kind in mir, das Scham, Versagen und all den ganzen Egokram hervorbringen will. Nur zur Handlungsebene kommt es nicht mehr durch. Kein Verstecken, kein Aufgeben und erst recht keine Rachetrades.
Wieso, weshalb, warum
Ich wundere mich, warum es mir immer wieder passiert, dass mein Depot Krisen ganz knapp nicht aushalten kann. Da ich bereits geduldiger geworden bin, kann es nicht mehr allein am FOMO-Level liegen. Aktuell habe ich deshalb die These, dass mein Risikoprofil gar nicht so selten ist. Sollte diese These aufgehen, wäre die dauerhafte Lösung die Herabsetzung der Marginauslastung. Wir werden sehen.
Dividenden
Wenigstens eines der Jahresziele erscheint noch realistisch, wie das Ausschüttungsergebnis (April 2025 = +1.191,37€) deutlich zeigt:




Starterdepot
In der Satireabteilung fällt mir aktuell nichts ein, was ich durch den Kakao ziehen könnte, deshalb im Money Report April 2025 nur die nackten Zahlen:
Dividenden:


Performance:

12/12 Strategie
Schwer anzunehmen, dass sich das Universum nicht gegen mich verschworen hat. Kaum komme ich mit einer neuen Idee in den Markt und skaliere nach oben, bekomme ich als Gegenleistung erneut Allzeittiefs und Fünfjahrestiefs. Damit ungeeignet für Risikodepots aber bezüglich Nahrungsmittelsektor und Bekleidungsindustrie neue Lieblingskandidaten auf der Watchlist (KHC, PEP, CPB, NKE, SKX).
Nun gut, liebes Universum, ich nehme die Herausforderung dankend an. Dann passe ich die Strategie eben erneut an und lege mich nicht mehr auf einen Wert fest, sondern suche mir jeden Monat einen passenden Kandidaten raus:
- Monat 1/12 = (QYLD @ 18,66) = X + (RYLD @16,00) = X
- Monat 2/12 = (QYLD @ 17,66) = X + (RYLD @16,00) = X
- Monat 3/12 = (QYLD @ 16,00) = X + (RYLD @15,00) = X
- Monat 4/12 = () = X
- Monat 5/12 = () = ?
- Monat 6/12 = () = ?
- Monat 7/12 = () = ?
- Monat 8/12 = () = ?
- Monat 9/12 = () = ?
- Monat 10/12 = () = ?
- Monat 11/12 = () = ?
- Monat 12/12 = () = ?
Entnahmen
Da der Wechselkurs EUR/PYG wieder ein neues ATH erreicht hat, würde ich gerne weitere Gelder abziehen. Leider besitze ich jetzt kein Cash mehr, um das durchzuführen. Schade.
Allerdings leben wir in Paraguay aktuell so günstig wie noch nie. Umzugsbedingt befinden wir uns in einer einkaufstechnisch gesehenen Toplage. Wir haben am Großmarkt neulich einen Sack (20Kg) Orangen gekauft und dafür lediglich 65.000Gs. bezahlt. Also aktuell ~7,09€. Daraus haben wir ca. 8L Orangensaft pressen können, welcher in der Gefriertruhe auf seinen Verzehr warten darf. Damit nicht genug, 20Kg Kartoffeln für 85.000Gs. ~ 9,27€ gesellen sich geschält und geschnippelt ebenfalls dazu. Bananen gibt es im 30Kg Gebinde für 140.000Gs. ~ 15,27€. Haltbar gemacht durch Trocknung.
Am ATM kostete eine Abhebung i.H.v 1.500.000Gs. damals ca. 208€, aktuell liegen wir bei ca. 169€.

Zitat des Monats
„Everybody is a genius in a bull market“
Pech des Monats
Irgendwie wollte ich beim Broker endlich mal meine „neue“ Mobilfunknummer hinterlegen. Leider kommen beim lokalen Anbieter TIGO sehr häufig keine SMS aus dem Ausland an. Todesmutig löschte ich zeitgleich auch die 2FA App. Mit dem Resultat, dass ich mich nur noch mit einem vom Helpdesk zugeteilten temporären Kennwort anmelden konnte. Mehrfache Rücksprache mit dem Captrader Support war nur bedingt hilfreich. Eine der fehlerhaften Aussagen war, dass die im Webportal hinterlegte Nummer keine wirkliche Relevanz haben dürfte. Ich ließ meinem Gehirn Zeit, die gesammelten Informationen aufeinander abzustimmen und setzte darauf, dass nach Eintragung der vorherigen Rufnummer die Nachrichten wieder ankommen werden und sich 2FA wieder einrichten lässt.
Die Wette ging glücklicherweise auf und es bleibt der Eindruck, dass der viel beschworene Support qualitativ etwas nachgelassen hat.
Mit dem Anbieter CLARO kommen die SMS übrigens an!
Plan B
Ja, er existiert noch. Unvergessen ist die damalige Stillegung meiner Quelle für die staatlich aufgezwungene Insellösung für die Verwaltung der Finanzströme.
Nachdem die finanzielle Situation erneut eng ist und ich keinerlei Mittel für eine Reise aufbringen kann, bin ich entgegen meines ursprünglichen Planes zunächst bei einer Bank in der Schweiz gelandet. Dukascopy nennt sich die Institution und Einrichtung sowie Testüberweisung liefen erfolgreich ab. Nachdem ich mir deren Bewertungen auf Trustpilot durchgelesen habe, bleibe ich jedoch sehr skeptisch. Die fleißigen Mitarbeiter haben mein Geburtsdatum falsch eingetragen und auf eine Adressänderung (falscher Straßenname) reagiert dort niemand.
Die Bombe tickt
Der geneigte Beobachter wird vielleicht gemerkt haben, dass die Auslastung meiner Margin nach dem Raketeneinschlag deutlich höher ist, als erwünscht. Ob das gut geht, erfährt man sicherlich im nächsten Money Report. Bis dahin wünsche ich jedem viel Glück und Erfolg. Ich muss jetzt noch ein paar Arschbomben am Pool absolvieren und die Sonne genießen. Adios Amigos.