Meine Tradingmethode für 1-2% Rendite pro Monat

Meine Tradingmethode für 1-2% Rendite pro Monat

Hin und wieder erreichen mich Fragen zu der Methode, welche mir jeden Monat 1-2% des Depotwertes bei überschaubarem Aufwand in die Haushaltskasse spült. Da ich zugeben muss, dass meine Beiträge mittlerweile sehr stark in Richtung Fachchinesisch tendieren und diverse Stile abbilden, tippe ich heute mal fix die Kernelemente meiner Methode zusammen. Der erste Teil ist trockene Theorie, die bebilderte Beschreibung findet sich weiter unten. Damit beginnt die Dokumentation über meine Tradingmethode für 1-2% Rendite pro Monat:

Rauf, Runter oder Seite

Damit ich eine Information darüber habe, ob der übergeordnete Trend nach oben, unten oder zur Seite zeigt, nutze ich bevorzugt den 5-Jahreschart. Hübsche Linien zeigen mir die Laufrichtung. Werte mit sichtbarer Abwärtsbewegung werden für Long-Positionen jeglicher Art von mir ignoriert. Seitwärtsphasen erhalten für den Optionshandel eine Vorzugsbehandlung. Dicht gefolgt von den Werten mit einer Aufwärtsbewegung für Optionshandel und Swing-Trading.

Level

Es gibt ein oberes und ein unteres Level. Wo das liegt, hängt vom persönlichen Stil ab. Mein aktuell bevorzugter Zeitraum ist der mittlere Zeithorizont, wenige Tage bis wenige Monate. Das führt mich zu dem 5-Jahreschart. Zusätzlich ein 5-Minuten-Chart für die aktuelle Momentaufnahme.

Linie

Vom Level komme ich zur Linie. Nachdem der übergeordnete Trend klar ist, lege ich mir Linien an den höchsten und an den niedrigsten Preis. Da es im Trading um statistische Wahrscheinlichkeiten geht, zeichne ich mir zusätzlich Linien an den Leveln ein, welche häufig angelaufen werden.

Preis

Mit der jetzt festgelegten Spanne achte ich auf den aktuellen Preis. Liegt dieser nicht nah am unteren Level, lege ich mir einen Alarm an und warte. Wird dieser Alarm ausgelöst, beobachte ich den Preis. Sobald er beginnt, wieder anzusteigen, eröffne ich meine Position. Mal als Aktienposition, bevorzugt jedoch als Short-Put. Den Strike wähle ich dann unterhalb des letzten Tiefpunktes oder innerhalb des aktuellen Tiefpunktes. Fällt der Preis danach unter das Einstiegslevel, verlasse ich die Aktienpositition zeitnah bei 1-3% Verlust. Den vorhandenen Short-Put behalte ich jedoch. Der Kurs bleibt in Beobachtung und sobald er nach der neuen Abwärtsbewegung wieder steigt, versuche ich mein Glück erneut. Positionen, die als PRS (Wheel-Strategy) dienen, unterliegen der Verlustregel nicht.

Gewinn

Ein wichtiges Thema ist die Gewinnrealisierung. Der Impuls, Gewinne frühzeitig zu realisieren, ist stark und muss im Zaum gehalten werden. Oft löse ich hier die Position im Gewinn zu 25% auf. Damit ist dieser Impuls i.d.R. deaktiviert. Die vollständige Gewinnmitnahme ist ein schwieriges Thema. Ich halte mich bevorzugt an Level. Wird das letzte obere Level erreicht, ist Vorsicht angesagt. Prallt es ab, bin ich raus. Brauche ich Cash, bin ich ebenfalls raus. Selbiges gilt auch für den Cash-Secured-Put, sofern dieser im Gewinn steht.

Quick and Dirty

Nun wird der vorher getippte Buchstabensalat bildlich Schritt für Schritt erklärt: Der übergeordnete Trend zeigt bei KHC eine Seitwärtsphase:

Dort lege ich jetzt Linien an den höchsten und niedrigsten Punkt, wobei extreme Ausschläge ignoriert werden:

Nun erfolgen die Markierungen an den häufig angelaufenen Bereichen:

Die für mich relevante Preisspanne beträgt hier also ca. 32$-38$:

Im kurzfristigen Chart warte ich auf mein Signal (Alarm), welcher am Umkehrpunkt anliegt:

Wird der Alarm aktiviert, eröffne ich die Position und warte ab. Aktuell besitze ich bereits eine Position, da ich diese stufenweise aufbaue. Sollte der Kurs auf ein weiteres Level sinken, würde ich die Position noch auf 200 Stück aufstocken. Eine neu angelegte Starterpsoition würde ich im Verlust schließen. Mein Verkaufsziel liegt bei 37$ und ich würde bei 35$ ggfs. schon 25% der Position auflösen. Ich eröffne bei diesem Level bereits Short-Put Positionen.

Der verkaufte PUT liegt bei 32,5. Sofern der Kurs ein tieferes Level erreichen sollte, würde ich einen weiteren bei 30$ verkaufen. Damit habe ich mein Einbuchungsrisiko gestaffelt. Steigt der Kurs über mein o.g. Alarmlevel, verkaufe ich weitere Cash-Secured-PUTs:

Aufwärtstrend

Die von vielen favorisierte Methode ist der Aufwärtstrend. Als Beispiel zeige ich nun T: (AT&T). Ich lege wieder eine Linie an den oberen Punkten an. Damit erkenne ich, dass die Aktie einen langen Abwärtstrend hinter sich hat. Weiterhin lege ich eine Linie an den unteren Punkten an. Ersichtlicherweise befindet sich der Wert aktuell in einem Aufwärtstrend. Erkennbar daran, dass der Abwärtskanal durchbrochen wurde. Ich bin spät dran mit meinem Einstieg. Das Widerstandslevel liegt kurz vor 20$. Prallt der Kurs dort ab, gehe ich raus, bricht er durch, bleibe ich drin und stocke bei Rücksetzern ggfs. auf:

Im nächsten Bild sieht man, dass ich den 2. Ausbruch aus einer Seitwärtphase der vergangenen Woche mitgenommen habe. Also spät, aber technisch sauber:

Fußnote

Damit ist meine Tradingmethode für 1-2% Rendite pro Monat auch schon abgefrühstückt worden. Positionsgrößen, Zeitfenster, Techniken, Chartmuster, Indikatoren und Laufzeiten hängen sehr stark von der eigenen Persönlichkeit, Vorlieben und Erfahrung ab. Das eigene Persönlichkeitsprofil gilt es zu erkennen und anzunehmen. Danach kann man seinen persönlichen Stil finden. Alternativ kann man wie ich, den teuren und sehr schmerzhaften Weg gehen und einfach alles mit Echtgeld ausprobieren.
Der Vollständigkeit halber muss ich anmerken, dass meine Handelsgewinne steuerfrei sind. Wer diesen Luxus nicht hat, muss den jeweils gültigen Steuersatz prozentual abziehen.
Wer sich mit 0,75% pro Monat zufrieden gibt, der fühlt sich vielleicht mit einem jetzigen Einstieg bei RYLD wohl. Dicht gefolgt von QYLD.
Das ist keine Anlageberatung, dass Risiko eines Totalverlustes ist an der Börse jederzeit gegeben!

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