Jaja, schon klar. Ich wollte auf unbestimmte Zeit keinen Money Report mehr tippen. Aber was interessiert mich mein Geschwätz von gestern. Außerdem schrieb ich ja „unbestimmte Zeit“. Der Money Report Januar 2024 und die Folgenden werden jedoch auf veränderte Art und Weise erscheinen. Inhalte, die mich auf meinem Weg blockieren oder fehlleiten, werden nicht erscheinen. Der Fokus liegt jetzt mehr auf der persönlichen Entwicklung. Dafür gebe ich jedoch noch mehr Details preis.
Performance
Ist mir aktuell egal, nur das Befolgen meiner Regeln ist mir wichtig. Vermutlich wird es sowieso wieder kein Plus werden. Eine gewisse Kontrolle schadet aber nicht:
Positionen
Ich musste einsehen, dass ein Sammelbecken von verschiedenen Positionen lediglich zeigt, dass ich ein Sammler bin, mit Verlusten schlecht umgehe, nicht weiß, wo ich investieren soll, nicht rechnen kann und keinen Überblick haben will. Das war früher. Jetzt halte ich meine Positionen schlank, reite die Welle, so lange sie für mich läuft und haue alles andere gnadenlos raus. Die NVTA Position hilft dem Samariter, den Teufel ruhig zu halten. („Siehst du, das passiert, wenn du Verluste nicht bei max. 10% realisierst“):
Trading
Es hat sich herauskristallisiert, dass ich ein Position-Trader bin. Je nach Stimmungs- und Marktlage führe ich auch Intraday-Trades durch. Ich führe schon lange kein Buch mehr darüber. Nur die Regeln, die sind noch relevant:
- Verluste bei max. 10% realisieren, oft schon bei 1-3%. [10/10]
- Gewinne erst bei Trendänderung teilweise oder vollständig realisieren. [7/10]
- Nur bei Pullbacks aufstocken [6/10]
- Aufwärtstrend abwarten [6/10]
- Emotionen im Griff haben [7/10]
Meine Intraday Trade Einstiege sind aktuell weniger von Erfolg geprägt. Da meine Einstiegspositionen jedoch sehr klein sind, sind die Verluste leicht zu kompensieren. Mit der Geduld habe ich es immer noch nicht so. Ich bekomme dafür jedoch ganz langsam ein Gefühl für das Setzen von Stopps, ohne ständig unnötig ausgestoppt zu werden.
Meine Positionsgrößen zum Wiedereinstieg waren zum Monatesende nach Absacken zweier Werte (MMM & OLP) schlecht gewählt. Daher darf ich jetzt im Minus verweilen. Lekktion gelernt!
Seitwärtphasen mit Aufwärtsbewegungen und hartem Abverkauf haben mir zusätzlich viele kleine Verluste eingebracht. Ordne ich mal als Pech ein.
Optionen
Ich drücke mich immer noch davor, bei den Optionen mit Verlusten ordentlich umzugehen. Dafür ist meine Auswahl aber viel konservativer geworden. Macht am Ende weniger Gewinn, dafür aber kaum noch Verlust. Auch hier ist es mit der Geduld noch nicht optimal. Meine privaten Optionstrades teile ich ab sofort nicht mehr auf X, dafür aber jetzt in Echtzeit auf meinem Blog und zwar auf dieser Seite. Insgesamt habe ich im Januar 2024 keine Verluste eingefahren, gleichwohl sind jedoch einige Optionen im Minus. Sorge bereitet mir nur TSLA. Zukünftig werden die Strikes für diese Firma min. 30$ Abstand zueinander haben.
Dividenden
Dank niedriger Kaufkurse hatte ich im letzten Jahr einen Einnahmenrekord. Wie es dieses Jahr aussehen wird, kann ich mal so gar nicht abschätzen. Der Januar 2024 brachte jedenfalls 1.346,90€ (vor Steuern) ein:
Erkenntnis
Immer wieder muss ich feststellen, wie dumm ich in der Vergangenheit vorgegangen bin. Mal lache ich darüber und mal verzweifle ich daran. Zwei Dinge gehören hier zu meinen Favoriten. Einerseits der Prämienhunter, der bei Optionen nur auf die Prämie gesehen hatte und andererseits der Dividendenklammerer, der Positionen im Verlust gehalten hat, weil ja „Dividenden reinkommen“.
Dazu ein kleines Rechenbeispiel: Wenn ich eine Position in Höhe von 100 MMM Aktien zu einem Kurs von 120$ habe und dieser Kurs (temporär) auf 90$ fällt, habe ich einen Buchverlust von 3000$.
Den könnte man aussitzen und weiter Dividende kassieren.
Man kann aber auch bei 110$ die Position mit einem Verlust i.H.v 1000$ verkaufen und bei 90$ wieder einkaufen. Damit wäre bei Erreichen von 120$ nicht nur der Verlust wieder drin, sondern auch die Differenz von 2000$. Sofern man seine Position durch den niedrigeren Kaufkurs größer als vorher ansetzt, ist dann sogar noch mehr drin. Und die persönliche Dividendenrendite ist zudem ebenfalls höher.
Natürlich ist das alles nicht so einfach umzusetzen und der Einstiegspunkt nicht vorher abschätzbar, aber das Prinzip stimmt.
Selbiges gilt übrigens auch für das Halten von Cash ($). Bei einem Zinssatz von über 5% macht es keinen Sinn, Aktien mit einer Dividendenrendite von 3,1% zu halten. Erst, wenn Kursgewinne absehbar sind. Was bei einem übergeordneten Abwärtstrend jedoch unwahrscheinlich ist.
Entnahme
Im vergangenen Quartal wurden über 60.000€ entnommen. Das noch so viel im Depot liegt, ist lediglich der attraktiven Marktlage geschuldet. Wobei ich schon merke, dass man mit 200k schon ein ordentliches Marginkonto verwalten kann. Mit weniger Kohle geht halt auch weniger. Es werden jetzt bis Jahresende jeden Monat 5000€ entnommen werden. Der Rest darf bleiben.
Zitat des Monats
„Alle Finanznachrichten zu lesen und zu bewerten, wird Ihnen nichts nützen. Der Markt kann bei schlechten Nachrichten steigen und bei guten Nachrichten sinken. Wo stehen Sie dann?“
Investor des Jahres
Es gibt auch Erfolge zu berichten. Ich konnte mit meiner neuen Bestäubungsmethode den zu erwartenden Ernteertrag im Gewächshaus um 50% steigern. Anstatt wie bisher 2 Tomaten, wachsen dort jetzt 3 Tomaten. Bin Happy.
Feierabend
Das wars auch schon mit dem Money Report Januar 2024.