Money Report Juli 2024

Money Report Juli 2024

„Ich muss mindestens 50.000€ pro Monat mit Trading verdienen, sonst brauche ich mich gar nicht an den Rechner zu setzen.“ Einer dieser Aussagen, welche ich längst verdrängt hatte. Sätze wie dieser sorgen in meiner aktuellen Lebensphase immer mal wieder für Lacher. Nicht das ich nicht irgendwie doch davon träumen würde, aber meine Faulheit, Angst und Vernunft belassen mich derzeit eher in der realistischen Komfortzone. Im Money Report Juli 2024 zeigt sich, dass sich die Euphorie vollumfänglich gelegt hat, Trading fast ein regulärer Beruf ist und man sein Kapital vermehren kann, ohne 12h pro Tag auf Bildschirme zu starren, andere zu delegieren, sich delegieren zu lassen, unzählige Kilometer abzuspulen oder sich in Formen pressen zu lassen, für die man im Grunde genommen nicht die richtige Passform besitzt. Ohne ein solides Grundkapital wird es jedoch eher schwierig, eine Zeit lang muss man sich wohl doch im Hamsterrad aufhalten. Aber auch wenn das geschafft ist, hält einen das Leben auf Trab…

Performance

Trotzdem jetzt monatlich Gewinne anfallen, liegt mein Depot weit vom Index entfernt am Rande des Universums. Grund dafür sind teilweise die Optionspositionen mit einem ordentlichen Klumpen in NKE. Dazu gesellen sich ein schlechter Start zum Jahresanfang und immer noch zu früh stattfindende Gewinnmitnahmen. Den Vergleich zum Index blende ich jedoch bewusst aus. Alles, was derzeit zählt, ist die Optimierung meiner Strategie, profitables Trading , monatlicher Cashflow und der Plan B:

Positionen

Bis auf OXLC und QQQI keine neuen (dauerhaften) Werte:

Trading

Es gab im Juli 2024 erneut so gut wie keine Intraday-Trades, lediglich Position-Trades und Optionshandel. Beides lief mit Sicht auf die Disziplin so gut, dass ich zunächst ganz zufrieden bin. Ich arbeite bevorzugt an meinen Fehlern. Hier stehen die Ungeduld und das „Nichtauflösenwollen“ von Optionspositionen, welche in den Verlust zu laufen drohen, wenn die Prämie mehr als ca. 300$ beträgt. Ich nutze diese hohen Prämien zwar zur weiteren Kapitalerhöhung durch Dividenden und T-Bills, aber das sollte mich nicht daran hindern, auf Prämien zu wechseln, die für mich laufen und damit die Margin nicht gefährden.
Etwas geduldiger wurde ich bereits und konnte Gewinne besser laufen lassen als vorher. Deshalb stehen auf der Gewinnseite ordentliche 6.774,10€ und auf der Verlustseite 22,20€. Wie immer alles auf Tagesbasis erfasst. Das Depot wurde durch aktives Trading also mit 6.751,90€ aufgewertet. Täglich verbrachte ich 1-2 Stunden dafür vor den Bildschirmen. Ich bleibe außerhalb der aktiven Zeiten in Hörweite, damit ich auf meine Alarme reagieren kann. Das Wort „Alarm“ ist innerhalb der Familie mittlerweile ein gebräuchlicher Hinweis an mich, wenn ich doch mal außer Reichweite bin.

Dividenden

Dieses Thema polarisiert ja unheimlich. Ich frage mich schon, warum darauf immer wieder herumgeritten wird und warum jeder mit seiner These richtig liegen will. Gelegentlich beruhen diese Thesenkämpfe auf völlig falschen Annahmen und ich wundere mich über so viel faktenfreie Kreativität. Wie auch immer, am Ende sollte doch die Gesamtperformance im Verhältnis zum Aufwand stehen, oder nicht?
Die Dividenden sind mit meiner aktuellen Strategie umfangreich. Sofern ich jedoch wieder stärker ins Dayrading gehen sollte, werden diese Dinger ihre Anziehungskraft auf mich wieder verlieren.
Im Juli 2024 waren die Ausschüttungen höher als im Vorjahr, obwohl jetzt ca. 90.000€ weniger im Depot liegen:

12/12 Strategie

Hier gibt es aktuell erneut keine Veränderung. Strike für 5/12 (09/2024) liegt bei 35$, aktuell steht der Kurs leicht darunter:

  • Monat 1/12 = Eingebucht + Verkauft = 17,70$
  • Monat 2/12 = Vorzeitig geschlossen = 29,00$
  • Monat 3/12 = Vorzeitig geschlossen = 58,00$
  • Monat 4/12 = Vorzeitig geschlossen = 41,00$
  • Monat 5/12 = ?
  • Monat 6/12 = ?
  • Monat 7/12 = ?
  • Monat 8/12 = ?
  • Monat 9/12 = ?
  • Monat 10/12 = ?
  • Monat 11/12 = ?
  • Monat 12/12 = ?

Barometer

Da ich im aktuellen Monat kaum Neuigkeiten im Vorratsbehälter vorfinden kann, ist auch wieder Platz für mein Barometer. Mein Risiko ist zu hoch, aber ich behalte alles im Auge. Trendfolge ist in Ordnung, jedoch bin ich immer noch a bissl zu früh dran, da die Ungeduld immer wieder meckert. Mein Zweitdepot liegt bei 12,25% Performance YTD. Dort mache ich jedoch auch keine (teuren) Experimente, erhalte ein besseres Timing beim Einkauf und Gewinne laufen dort häufig länger. Den letzten Punkt nehme ich deshalb jetzt im Barometer mit auf:

  • Risiko beachten und kalkulieren: 9/10
  • Dem Trend folgen: 9/10
  • Keine Meinung manifestieren: 9/10
  • Impulskontrolle: 10/10
  • Gewinnmitnahmen 6/10

Ruhe

Irgendwann wurde es mir beim morgendlichen Trading doch etwas zu langweilig. Glücklicherweise durfte ich nach siebenmonatiger Wartezeit (Sammelbestellung via Containerbeiladung) nun den neuen Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung aufziehen. Wow. Genau die Ruhe, die ein HSPler braucht. Leise Musik obendrauf und der Job ist gar nicht mehr so eintönig.
Zukünftig bestellen wir solch leichten Krempel über Aerobox aus den USA. Das geht dann doch deutlich schneller.

Entnahmen

Leider ist auch das Leben in Südamerika nicht kostenlos. Daher mussten schweren Herzens zunächst 1.100€ das Depot verlassen.
Damit nicht genug, zusätzlich mussten zum Monatsende 21.000€ gebührenpflichtig entnommen werden. Der Grund dafür wird im nächsten Abschnitt erklärt:

Kontopfändung

Leider wurde mein Steuerberater mit Generalvollmacht und damit verantwortlich für meine Steuerangelegenheiten in DE für lange Zeit krank (…) und konnte die Kundenaufträge nicht zeitnah bearbeiten. Information über Zahlungserinnerungen und Mahnungen wurden vom Steuerbüro nicht weitergegeben. Eine Postdresse in DE habe ich ebenfalls nicht. Dadurch bin ich unverschuldet steuerschuldig geworden. Laut Bilanz soll ich eine Rückerstattung in Höhe von 2.873,00€ erhalten. Das Finanzamt des von mir so „geliebten“ Geburtslandes hat jedoch eine Kontopfändung in Höhe von 19.663,00€ vorgenommen, weil deren Schätzung diese Höhe ergeben hat. Wie daneben diese Schätzung sein muss, wird klar, wenn bekannt ist, dass das zu berechnende Jahr gerade einmal 5 Monate mit Einkommen zur Grundlage hat. Dieser Zeitraum wurde durch die Gewerbeabmeldung ersichtlich. Es gehört vermutlich eine starke Portion Ignoranz dazu, dann eine Schätzung auf Jahresbasis durchzuführen. Der vom Steuerberater durchgeführte Widerspruch Anfang Juni 2024 hat offensichtlich zeitlich (Aktueller Stand = 7 Wochen!) nicht mehr gereicht, diesen Vorgang zu unterbinden. Und schon gerät meine einzige Zahlungsmöglichkeit im Euro-Raum und mein Depot unter Druck. Leider muss ich nach Beendigung des Vorfalles mit einer Kündigung des Kontos zumindest rechnen. Ganz nebenbei gibt das einen schönen SCHUFA Eintrag.
Nun klärt sich, warum ich bereits am Ende des vergangenen Jahres erhebliche Summen aus dem Depot entnommen hatte. In der heutigen Zeit ist das digitale Geld leider zu einem Erpressungsgegenstand geworden und jeder, der das digitale Geld verehrt und das Bargeld verlacht, hat schlicht und einfach noch nicht solch eine Erfahrung gemacht.
Ob nach der mir zustehenden Erstattung der entsprechende Betrag wieder in das Depot wandern wird, ist fraglich. Aktuell tendiere ich eher dazu, das Geld zur Aktivierung von Plan B zu verwenden. Den Inhalt dieses Plans verrate ich jedoch noch nicht.
Das ist bereits der zweite unberechtigte Vorfall und ich (der Trotz) habe auf diese Vorgänge schon lange keine Lust mehr.
Selbstredend musste ich einige Positionen schließen, teilweise auch im Verlust. Das gibt einen Bounuspunkt im Risikomanagement. Und so sieht das belebende Fenster in der Kontoübersicht aus:

Zappenduster

Da Interactive Brokers zur Kapitalentnahme zwingend ein Konto mit dem eigenen Namen als Kontoinhaber verlangt, dürfte klar werden, was ich mit meinem öffentlichen Depot machen werde, wenn die Bank mich nicht mehr als Kunden haben will. Zumindest, sofern ich bis dahin kein neues Konto haben sollte. Das mag banal klingen, ein Konto mit Wohnsitz in Paraguay ist jedoch schwerer zu erhalten als man glauben mag. Die wenigen Banken, die es generell anbieten, sind für gewöhnlich nicht dafür ausgelegt, die hier üblichen Adressen ohne Straßen oder Straßennamen und Hausnummern zu akzeptieren. Banken gibt es in Paraguay einige, aber keine von denen möchte Geld aus dem Ausland haben. Bevor ich hier dicht mache, setzte ich jedoch noch Plan B um. Nur wenn der fehlschlägt, bin ich raus.

Zitat des Monats

„Ein Traum, niedergeschrieben mit einem Datum, wird zu einem Ziel. Ein Ziel, aufgeteilt in Schritte, wird zu einem Plan. Ein Plan, der umgesetzt wird, wird zur Realität.“

Sendepause

Im Money Report Juli 2024 gab es keine kreativen Experimente und vermutlich wird das im August genauso weitergehen. Deshalb bin ich jetzt schon raus und arbeite weiter fröhlich an der Planung für den Roadtrip durch Argentinien in 2025 und an Plan B […]

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