Aktienhandel ist einfach: Günstig kaufen und teuer verkaufen. Trotzdem läuft es nicht immer rund. Im Monat März hatte ich sehr viel Zeit für den regelmäßigen Handel und habe einiges an Erfahrung sammeln können. Ich liege zwar stabil in der Gewinnzone, könnte meine Einnahmen jedoch locker verdreifachen. Meine Fehler im Trading sind vielfältig und oft emotional geprägt. Nach langer Selbstreflektion bin ich einem Phänomen auf die Spur gekommen: Auffallend oft liege ich mit meinem Einstandskurs knapp unter dem aktuellen Kurs im Seitwärtstrend oder vor einer Abwärtsbewegung.
Emotionen
Bei Rücksetzern kaufe ich im Schnitt einen Tag zu früh und verkaufe in der Gewinnzone zu schnell. Damit liegt mein Einstandskurs zu hoch und ich neige zu einem frühen Verkauf bei Erreichung der Gewinnzone. Das liegt daran, dass ich bei sehr langer Haltedauer Frust aufbaue und dann Angst bekomme, keinen Gewinn zu machen. Oft ist auch einfach meine Geduld am Ende.
Chartanalyse = Mangelware
Abgesehen von zwei horizontalen Linien hatte ich den Chart bislang kaum beachtet. Langfristige Abwärtstrends hatte ich nicht immer als Ausschlusskriterium gelten lassen. Alles andere hielt ich für Hexerei mit der Glaskugel. Die Wichtigkeit von Chartsignalen hatte ich somit gekonnt ignoriert.
Alles in einen Topf
Hatte ich bei einer Aktie nicht die erhoffte Performance geschafft, dann wurde mein Frust auf andere Aktien übertragen. Frei nach dem Motto: Nimm was du bekommen kannst. Damit hatte ich zuvor ermittelte Werte und Planungen einfach vergessen und meine Emotionen besiegten die Rationalität. Nach dem Verkauf steigende Kurse erhöhten den Frust.
Verluste akzeptieren und realisieren
Große Probleme habe ich mit realisierten Verlusten. Ich verspüre den Wunsch der Wiedergutmachung. Insbesondere die Gewöhnung an größere Summen bereitet noch Probleme. Dabei wäre ein Verlust von 800 € bei einem Gewinn von 3000 € vertretbar.
Gegenmaßnahmen
Folgende Schritte habe ich bisher unternommen um meine Gewinne künftig zu optimieren:
- Gnadenlose Selbstreflektion
- Beobachtung von Emotionen
- Grundlagen der Chartanalyse erlernt
- Realisierung von Verlusten
- Vermeidung (politisch) anfälliger oder hochvolatiler Werte (z.B. Aktien aus China)
- Stärkere Beachtung von Unterstützungslinien bei der Chartanalyse
- Arbeiten mit STOP LIMIT
Folgendes muss ich noch erlernen:
- Kaufimpulse im Abwärtstrend zurückstellen
- Trennung der Erfahrung – Jede Aktie steht für sich allein und muss für sich allein betrachtet werden
- Konsequente Planung und Abarbeitung mit Erfolgskontrolle (Einstiegspunkt, Ausstieg)
- Das Ziel nicht aus den Augen verlieren
Erfolge
Ich habe mich zunächst sehr darüber geärgert, dass ich Stop Limits nicht genutzt hatte. Damit erspare ich mir das zu frühe Verkaufen bei Gewinnen. Ich verwende es mittlerweile und gleich im ersten Anlauf hat das sehr gut funktioniert.
Theorie & Praxis
Grundsätzlich sehe ich mich mit meiner Methode (Swing Trading) auf dem richtigen Weg. Der Feinschliff soll es komplett machen. Wir werden sehen.
Hauptfehler beim Trading: Trading